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Industrie 4.0 ist kein Big Bang
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Industrie 4.0 ist kein Big Bang

Industrie 4.0 ist kein Projekt, sondern ein Prozess. Mit der schrittweisen Umsetzung naheliegender Einzellösungen kann ein schneller Mehrwert erzielt und die Basis für die Smart Electronic Factory geschaffen werden.

Die Smart Factory-Lösung, vorgestellt auf der SMTconnect 2019 (Bild: FUJI EUROPE CORPORATION GmbH)
Die Smart Factory-Lösung, vorgestellt auf der SMTconnect 2019 (Bild: FUJI EUROPE CORPORATION GmbH)

Der effiziente Weg zur Industrie 4.0 führt von der Automatisierung kleiner Prozesse über Digitalisierung wie M2M und IoT bis hin zur Autonomisierung und Prognose. Letztere hat das Ziel der Fertigung in Light-off und ist sehr komplex. Wer klein anfängt, kann sukzessive automatisieren, um später einmal selbstoptimiert und autonom zu produzieren. Dabei gilt: Alle Knöpfe, die an der Linie nicht mehr gedrückt werden müssen, entlasten. Bei wiederkehrenden Aufgaben – in der Warenwirtschaft, Materialversorgung und durch das Visualisieren und Qualifizieren von Daten – lässt sich bereits Industrie 4.0 im Kleinen mit großer Wirkung realisieren. Hierzu ist keine umfassende IT-Abteilung erforderlich, sondern es gibt Tools und Schnittstellen, die eine einfache Umsetzung möglich machen.

In der Praxis bedeutet dies, dass Verantwortliche sukzessive vorgehen und zunächst nach den „Low-Hanging-Fruits“ greifen sollten. Kernfrage ist, welche Prozesse sich relativ einfach automatisieren lassen und damit schnell ein gutes Ergebnis erzielen. Großes Potenzial liegt hier z.B. in der Automatisierung von Programmwechseln und in der Wartung von Bestückungsautomaten. Das Ziel der Systeme von Fuji ist hier Autonomie: null Platzierungsfehler, null Maschinenstopps und effizientere und selbständige Arbeit. Denn in der Elektronikfertigung sind Lösungen zur Arbeitsersparnis bei Produktionsvorbereitungs- und Wartungsprozessen sowie zur Automatisierung manueller Bestückungsmontageprozesse unabdingbar geworden. Daher entwickelt man seit Jahren verschiedene arbeitssparende Einheiten, die bei der Einrichtung und Wartung unterstützen. Dies sind bereits wichtige Stellhebel auf dem Weg zur Industrie 4.0. Hier können wiederkehrende Prozesse schon mit wenigen Mitteln auf Knopfdruck automatisiert werden. Bei immer schnelleren und autonomen Maschinen und Rüstwechseln oder im Bereich der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) gilt es, vorhandene Daten effektiv zu nutzen. Die notwendige Transparenz entsteht mit Tools, z.B. zur Visualisierung von Daten und Prozessen (in den Bereichen Traceability, Performance, Maintenance etc.). Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen und Optimierungen sowie automatische Handlungen ableiten. Fuji setzt dabei auf verschiedene Standards zur Vernetzung von SMT-Maschinen. Ein Beispiel ist die Standard-Suite „SEMI SMT-ELS“, mit der Bestückungslinien intelligenter werden.

Eine erfolgreiche Umsetzung des Industrie 4.0-Ansatzes setzt in der Elektronikfertigung das Verständnis für kleine Schritte voraus. Am Anfang stehen die „Low-Hanging-Fruits.“

Klaus Gross, Geschäftsführer, FUJI EUROPE CORPORATION GmbH.

Tags

  • Bestückung
  • Industrie 4.0
  • Automatisierung