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Traceability schnell und sicher umsetzen
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ZVEI-Traceability-Initiative

Traceability schnell und sicher umsetzen

Traceability ist für Elektronikfertiger in mehrfacher Hinsicht wichtig, die Umsetzung in der Praxis aber eine Herausforderung. Hier setzt der ZVEI mit dem Konzept der Traceability-Levels für Produktkategorien an und leistet wertvolle Hilfestellung.

Traceability schnell und sicher umsetzen
Die ersten vier ZVEI Traceability-Level im Überblick (Bild: ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.)

Sich frühzeitig und umfassend mit Traceability zu beschäftigen, hat für Unternehmen mehrere Vorteile. Meist gewinnt sie zwar erst dann an Bedeutung, wenn der Mängelfall bei einem Endprodukt bereits eingetreten ist. Dann ist es wichtig, dass die Fehlerquelle sicher isoliert werden kann und gezielte Rückrufaktionen schnell getätigt werden können. Aber auch schon vorher kann ein Unternehmen bei der Erstellung eines Traceability-Konzeptes Prozesse optimieren und somit Kosten einsparen.

Und auf einen weiteren entscheidenden Punkt weist Johann Weber, Mitglied des Aufsichtsrats der Zollner Elektronik AG hin:

Die ersten vier ZVEI Traceability-Level im Überblick (Bild: ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.)

„Traceability ist die Voraussetzung für „Industrie 4.0“ in der Elektronikproduktion und bereits heute und erst recht in der Zukunft unverzichtbar.“

Johann Weber, Mitglied des Aufsichtsrats

Allerdings ist es für Unternehmen in der Praxis häufig schwierig, einen Einstieg bei der Einführung von Traceability zu finden. Hier unterstützen die neuen ZVEI-Traceability-Levels für Produktkategorien (Bild 1) Unternehmen dabei, ein Konzept zu erstellen – um schnell auf Mängel reagieren zu können, aber auch, um die unternehmerischen Weichen in diesem wichtigen Bereich zu stellen. Denn mithilfe einer eindeutigen Kennzeichnung kann der Ursprung eines Endproduktes über die gesamte Lieferkette bis hin zum einzelnen Bauteil zurückverfolgt und Prozesse können optimiert werden. Die ZVEI-Traceability-Levels sind eine Hilfestellung und sollen die Anforderungen an verschiedene Produktkategorien genauer beschreiben. Dabei werden alle Produkte entlang der Wertschöpfungskette, vom Rohmaterial über die elektronischen Bauelemente bis hin zu Baugruppen, Modulen, Geräten und Systemen, berücksichtigt. Ergänzt werden die Traceability-Levels durch praktische Beispiele von Parametern, die während des Fertigungsprozesses erfasst werden sollen. Zusätzlich wird eine Übersicht zu den Normen und Zertifizierungen zur Rückverfolgbarkeit und zum Risikomanagement gegeben. Dabei werden alle Kernelemente bei der Erstellung eines Traceability-Konzepts berücksichtigt: Definitionen, Nutzen- und Aufwandsbetrachtungen, Daten für die Rückverfolgbarkeit, Technologie von Schnittstellen und Beispiele aus der Praxis.

Im Rahmen dieser Initiative wurde außerdem eine Kennzeichnungsmatrix zur Datenweitergabe entwickelt und Schnittstellen zum Shopfloor für die Anbindung von Maschinen, Geräten und Arbeitsplätzen erarbeitet. Dafür stehen unter www.zvei-traceability.de Konfigurationsdateien im XML-Format mit Dokumentation zur Verfügung, die mit vorhandenen Softwaresystemen verknüpft werden können. Ebenso sind hier der Leitfaden und die Traceability-Levels verfügbar.

Einstieg und Umsetzung des komplexen Themas wurden also mit diesem Konzept deutlich vereinfacht.

Aufmacherbild: yvart – Fotolia, Astrid Gast – Fotolia, Dada Lin – Fotolia, ZVEI

Weiterführende Links

Leitfaden, Traceability-Levels und Konfigurationsdateien zur Einbindung in Unternehmenssysteme unter: www.zvei-traceability.de

Veröffentlichungsdatum

12.03.2021

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Tags

  • Traceability
  • Industrie 4.0